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„Revitalisierung und Entwicklung Industriegebiet Neubrandenburg / Konzept zur technischen Nacherschließung, Darstellung und Analyse des Medienbestandes“

Umsetzungszeitraum:     01/2020- 11/2020
Förderschwerpunkt:        Mobilisierung und Stärkung
                                               regionaler Wachstumspotenziale                                                                      
Projektpartner:                  Stadt Neubrandenburg, Stadtwerke Neubrandenburg  

Das im Nordosten der Stadt Neubrandenburg befindliche Gewerbegebiet „Ihlenfelder Vorstadt“ stellt mit seiner Gesamtfläche von ca. 250 ha und den rund 200 ansässigen Unternehmen, die Arbeitsplätze für etwa 2500 Erwerbstätige bieten, das größte Gewerbegebiet dar.

Der Stellenwert des Gebietes begründet sich nicht nur aus dem großen Potential an gewerblichen Bauflächen, sondern vor allem durch:

  • seine räumliche Lage im Stadtgebiet und damit verbundene Nähe zur Innenstadt und den Wohngebieten im Norden und Osten der Stadt
  • Ansiedlungsmöglichkeiten für Industriebetriebe durch geringe Nutzungsrestriktionen
  • bestehende Agglomeration von Unternehmen und damit einhergehenden Kooperationsmöglichkeiten
  • die überdurchschnittlich gute Anbindung an das überörtliche Straßennetz
  • die bereits vorhandene bahntechnische Erschließung
  • die Nähe zum Flugplatz Neubrandenburg-Trollenhagen

Trotz dieser Merkmale ist das Gebiet durch ein hohes Maß an ungenutzten und untergenutzten gewerblichen Bauflächen und einen in Teilen unzureichenden Erschließungsgrad gekennzeichnet. Ein großer Teil dieser Flächen sind Hinterlassenschaften ostdeutscher Kombinatsstrukturen, deren nachhaltige Transformation in die Marktwirtschaft nicht gelungen ist. Nutzungen durch Kleingewerbe oder Lagernutzung drangen in den letzten Jahren in diese Areale. Dies führte zu einer fortschreitenden Fragmentierung der Grundstücke, die zu einer Wertminderung führt und nachhaltige Erschließung, Verwertung oder Teilung verkompliziert.

Aufgrund der Bedeutung des Gewerbegebietes, seines Zustandes und des begrenzten Gewerbeflächenangebotes in der Gesamtstadt steht die Stadt vor der Aufgabe der Revitalisierung des Gebietes. Hauptziel ist es, den Standort zu einem zukunftsfähigen, ökologisch nachhaltigen und in die städtische Infrastruktur eingebundenen Gewerbegebiet mit überregionaler Strahlkraft zu entwickeln. Im Rahmen der Revitalisierung ist dafür Sorge zu tragen, dass zukünftige Standortqualitäten, sofern sie bekannt sind, erreicht werden können. Grundvoraussetzung hierfür ist es, möglichst große Flächenreserven im Gebiet aufzubauen und sie für potentielle Bedarfe kurzfristig verfügbar zu machen.

Neben der grundsätzlichen Bereitschaft der Stadt Neubrandenburg bedarf es noch weiterer vorbereitender Maßnahmen. Unter anderem besteht die Notwendigkeit von Maßnahmen zur technischen Nach- und Neuerschließung (Wasser, Abwasser, Regenwasser, Fernwärme, Gas, Strom, Straßenbeleuchtung, Breitbandausbau). In diesem Zusammenhang wurde mit dem Förderprojekt eine umfassende Untersuchung der sich im Bestand befindlichen Ver- und Entsorgungssysteme erstellt. Das Konzept liefert eine medienbezogene Übersicht über Konfliktpotentiale, wie z. B. ungesicherte Hauptversorgungstrassen auf privaten Flächen und die Erfassung von Liegenschaften, die nicht oder indirekt an die öffentlichen Ver- und Entsorgungssysteme angeschlossen sind. Zukünftige Arrondierungen für Investoren werden damit besser in diesem Gebiet planbar, aber auch die Lage von neuen Erschließungsanlagen einfacher einschätzbar. Im Ergebnis bildet das erstellte Konzept als Grundlage für weitere Planungen und Maßnahmen einen wichtigen Baustein für die zukunftsorientierte, nachhaltige Flächennutzung der innerstädtischen Gewerbestandorte.